Es sind zwischen 10% und 25% der Bevölkerung, die laut Schätzungen aufgrund ihrer psychischen Erkrankung mit massiven Einschränkungen im öffentlichen Verkehr und in der Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel konfrontiert sind.
In den Jahren 2015 und 2016 wurde im Rahmen der Forschungsstudie „Phobility“ dieses Thema erstmalig in Österreich wissenschaftlich untersucht. Klient*innen aus den verschiedenen Einrichtungen der PSZ GmbH waren dabei als „Expert*innen aus Erfahrung“ aktiv mit eingebunden, indem sie ihr Wissen über die unterschiedlichen Barrieren und über individuelle Bewältigungsstrategien für das Forscherteam zu Verfügung stellten.
Aufbauend auf den Erkenntnissen dieser Studie und mit der hilfreichen Unterstützung von betroffenen Personen aus den dem Klient*innenkreis der PSZ GmbH wurde nun im Rahmen der Folgestudie „Phobility Aktiv“ der Prototyp für eine App (in Kombination mit einem Wearable) entwickelt, die ab Herbst 2019 getestet werden soll.
App und Wearable sollen betroffene Personen bei der Verkehrsteilnahme unterstützen. Die App bietet dazu individuell einstellbare Tools zur Wegeplanung, zur Selbstablenkung und Selbstberuhigung während der Fahrt, sowie ein Tool zur Reflexion der Fahrt. Auf diese Weise soll sie dabei unterstützen, Angstgefühle zu reduzieren und die Kontrolle über situative Einflüsse (z.B. überraschende Fahrstreckenänderungen) besser bewahren können.
Die Studie gliedert sich dabei in 2 Testphasen:
- Testphase 1 (bereits abgeschlossen): von Mobilitätseinschränkung betroffene Personen stellten hier ihr Erfahrungswissen für die Entwicklung von Inhalten und Design der App zur Verfügung.
- Testphase 2 (Start im Herbst 2019): Die App soll nun in realen Verkehrssituationen von Betroffenen auf Alltagstauglichkeit und Verbesserungsmöglichkeiten getestet werden.
Für die Testphase 2 werden derzeit noch interessierte Personen gesucht!
Informationen zur Studie bei Karin Rossi ( k.rossi@psz.co.at, ibi wien) oder Birgit Nagl (b.nagl@psz.co.at, inter.work) sowie auf der Projektwebsite www.phobility-aktiv.at.
Interessierte Testpersonen können sich über ihre BeraterInnen oder auch selbst bei Karin Rossi oder Birgit Nagl informieren und anmelden
Die Studie wird unter der Leitung von MAKAM Research GmbH gemeinsam mit dem Fachbereich Verkehrssystemplanung der Technischen Universität Wien, dem AIT Austrian Institute of Technology GmbH, dem Institut für Visual Computing and Human-Centered Technology der TU Wien, der Psychosoziale Zentren Gesellschaft mbH, dem Soziologen Dr. Christopher Schlembach und dem aspern.mobil LAB umgesetzt und vom Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie im Rahmen der Programmlinie Mobilität der Zukunft der FFG finanziell gefördert.